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Schüleraustauschprogramm Hamar (Norwegen) Nachbericht 2023

online seit: 20.03.2023 / letzte Änderung: 04.10.2023
Vom 09.-17.03.2023 nahmen siebzehn Schülerinnen und Schüler des SZ Bördestraße an einem von den beiden Lehrern Thorsten Heitmann und Eicke Grabener organisierten internationalen Schüleraustauschprogramm mit der Katedralskole in der südnorwegischen Stadt Hamar teil. Dieses Austauschprogramm stellt eine Wiederbelebung eines bereits 2007 durchgeführten Projektes dar. Nach 2015, 2017, 2018 und 2019 fand dieser Schüleraustausch zum nunmehr fünften Mal statt. Der norwegische Gegenbesuch fand bereits vom 12.-16.09.2022 statt.



Abbildung 1: Haupteingang der Hamar Katedralskole
Quelle: Grabener, E. (2023)


Unter Leitung von Thorsten Heitmann und Eicke Grabener flogen die Nordbremer Schülerinnen und Schüler am 09. März zunächst in die Metropole Norwegens, die Hauptstadt Oslo. Mit einer Übernachtung verbrachten die Schülerinnen und Schüler insgesamt anderthalb Tage im ehemaligen Christiania, welches mit einer selbst erstellten Stadtführung durch die Schülerinnen und Schüler „erfahren“ und erste Erfahrungen mit dem norwegischen Lebensstil gemacht wurden. So besichtigten die Schülerinnen und Schüler die eindrucksvolle Oper, die Festung Akershus, das Rathaus und Nobelpreis-Center, die modernen Viertel Aker Brygge und Tjuvholmen sowie das Königsschloss. Nach einem Rundgang über die Karl-Johans-Gate standen noch das Nationaltheater, das Konzerthaus, der Dom, die Universität sowie das norwegische Parlamentsgebäude Stortinget auf der Besichtigungsliste. Für interessant befunden wurde auch das kommerzielle Angebot Oslos, z. B. in dem rein mit norwegischen Produkten aufwartenden Kaufhaus "Pur Norsk." Die Schülerinnen und Schüler hatten sich auf einige Sehenswürdigkeiten vorbereitet und hielten für die restliche Gruppe informative Kurzreferate vor Ort ab.
Am Freitagabend ging es dann in die ca. 130 km nördlich von Oslo liegende Stadt 5 Hamar, immerhin Norwegens größte Binnenstadt. Die bereits 1152 gegründete Stadt liegt am Ostufer des Mjösa-Sees, Norwegens größtem Binnengewässer, und ist eine der ältesten Städte Norwegens. Von der Einwohnerzahl her ist Hamar (2023 ca. 32 382 Einwohner) in etwa mit Vegesack (ca. 34 878 Einwohner) vergleichbar, von der Fläche aber um ein Vielfaches größer (ca. 351 km² zu ca. 11,918 km²).



Abbildung 2: Die Lesumer Delegation vor der Oper in Oslo
Quelle: Grabener, E. (2023)


Am Freitagabend erfolgte das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen der Bremer Schülerinnen und Schüler mit ihren norwegischen Gastfamilien, welches mit großer Herzlichkeit direkt am Bahnhof in Hamar stattfand. Am Wochenende stand zunächst das Kennenlernen des Lebens in den Gastfamilien auf dem Plan. Ein geselliges Beisammensein in Gåsbu mit Rodeln und Grillen in freier Natur bei –3 °C und mächtiger Schneebedeckung sorgte für einen gelungenen Auftakt des Austausches. Im weiteren Verlauf des Wochenendes standen dann zahlreiche spannende Aktivitäten mit den Gastfamilien an, unter anderem Eislaufen, Rodeln, Ski fahren und vieles andere mehr.



Abbildung 3: Rodeln, Grillen und Spaß in der freien Natur in Gåsbu
Quelle: Grabener, E. (2023)


Am Montag erfolgte zunächst die Begrüßung durch die Schulleiterin und das Kennenlernen der Hamar Katedralskole in Form einer Schulführung. Hierbei staunten die Bremer Schülerinnen und Schüler über die fantastisch ausgestattete, erst seit 2008 im neuen Gebäude arbeitende Katedralskole, die durch ihre Gründung im Jahre 1153 als "Scola Cathedralis Hamarensis" zu den ältesten Schulen im Land gehört. Nach der Schulführung begann der Kernpunkt des Austausches: das Kennenlernen des norwegischen Schulsystems, welches in vielen Bereichen anders als das deutsche ist. Zunächst stand ein Unterrichtsbesuch in einer Physik-Klasse (auf Norwegisch) an, woran sich der Deutschunterricht der „1. Klasse“ anschloss. Hier wurden die Bremer Schülerinnen und Schüler von den norwegischen Kolleginnen und Kollegen intensiv in den Unterricht mit einbezogen. Bereits jetzt fielen den Nordbremern die exzellenten Englischkenntnisse der norwegischen Gastgeber auf. Da Englisch nicht als Fremdsprache, sondern als natürlicher Teil der Erziehung aufgefasst und unterrichtet wird, gilt für viele Schülerinnen und Schüler an der "Katta" Deutsch als erste Fremdsprache. Der Tag wurde mit einem Besuch des KTT (“Katta`s Technological Trainee Center”) abgeschlossen, wo im Sinne von Synergie-Effekten nicht mehr nach Fächern getrennt, sondern fächerübergreifend mit Virtueller Realität und 3D-Druckern gearbeitet wird.



Abbildung 4: In Norwegen Unterrichtsalltag: Arbeiten mit Virtueller Realität im "Technological Trainee Center" der "Katta"
Quelle: Grabener, E. (2023)



Abbildung 5: Die Delegation des Schulzentrums Bördestraße im den alten Domruinen auf Domkirkeodden
Quelle: Grabener, E. (2023)


Am Dienstag erhielt die Nordbremer Delegation von ihren beiden Lehrern eine Führung durch die alte Bischofsfestung und den alten, von den Schweden 1567 zerstörten Dom auf Domkirkeodden. Nach einer sportlichen Mittagspause (Volleyball) konnten sich die Börde-Schülerinnen und Schüler dann weiter den norwegischen Unterrichtsalltag anschauen, der sich aufgrund der deutlich unterschiedlichen Ausstattungen erheblich vom deutschen unterscheidet. Die Nordbremer 5 Delegation hatte den Eindruck, dass das norwegische Bildungssystem aufgrund der offensichtlich deutlich besseren finanziellen Ausstattung dem deutschen um mindestens zehn Jahre voraus sei, alleine was den Bereich der Digitalisierung angeht. Nach weiteren Unterrichtshospitationen, in welchen die deutschen Schülerinnen und Schüler u. a. den norwegischen beim Korrigieren von Prüfungsaufgaben helfen sollten, bildete eine von norwegischen Schülerinnen und Schülern durchgeführte Exkursion durch Hamar den Abschluss des Bildungsprogramms. Am Abend konnten die Schülerinnen und Schüler dann noch ein in Hamar relativ seltenes Phänomen sichten: Nordlichter (Aurora borealis) verzauberten den Himmel über Hamar.
Am Mittwoch erfolgte dann aus Sicht der Schülerinnen und Schüler das absolute Highlight der Fahrt: eine „Schnee-Expedition“ in das ca. 75 km weiter nördlich gelegene Hafjell. Im olympischen Skigebiet der Winterspiele 1994 erlebten die Nordbremer einen wunderschönen Tag voller Sonne, was beim Erlernen des alpinen Skifahrens ungemein motivierte. Nach intensiven Schulungsstunden durch Herrn Grabener absolvierten viele Schülerinnen und Schüler ihre ersten, unvergessenen Momente auf den Hängen und Pisten von Norwegens fünftgrößtem Skigebiet.



Abbildung 6: Schnee-Expedition nach Hafjell, mit dem Fackelläufer der Olympischen Winterspiele 1994 im Hintergrund
Quelle: Grabener, E. (2023)


Nach Unterrichtsbesuchen in Englisch und Deutsch sowie dem Besuch des schuleigenen Observatoriums endete der nächste ereignisreiche Unterrichtstag am Donnerstag. Die Nordbremer Schülerinnen und Schüler lernten eine Menge über die unterschiedlichen Unterrichtsweisen, die in Norwegen durch den Verzicht auf Tafel, Kreide, Papier und Stift (vielmehr werden ausgiebig Computer genutzt) sowie ein ganz anderes, sehr freies und im besten Falle selbstorganisiertes Lernen charakterisiert werden können. Diese Einblicke in das Unterrichtsgeschehen wurden innerhalb der Gruppe als wertvolle Erfahrung angesehen. Eindeutige Unterschiede gab es in erster Linie in der deutlich anderen materiellen Ausstattung der Katedralskole und den Unterrichtsabläufen, welche von den Schülerinnen und Schülern durchaus kritisch bewertet wurden. Nach Erfüllung des Bildungsanspruches des Schüleraustausches flogen die Schülerinnen und Schüler nach einer kleinen Abschlussfeier am Freitag nach Hause.
In den kommenden Jahren soll der Schüleraustausch zwischen den beiden Partnerschulen (hoffentlich auch wieder im Rahmen des Erasmus+-Projektes der EU) weiter eine feste Größe im Angebot des SZ Bördestraße bleiben, um den Schülerinnen und Schülern kommender Jahrgänge interessante und lehrreiche Angebote über den alltäglichen „Tellerrand“ des Unterrichtes hinaus zu ermöglichen. Der jährliche Austausch zwischen den beiden Partnerschulen soll fortgeführt werden, um das Schüleraustauschprogramm des SZ Bördestraße neben dem USA-Austausch weiterhin um eine skandinavische Alternative zu bereichern. Da für das Erasmus+-Projekt eine Akkreditierung nötig ist, ist es für die Schulleitung des SZ Bördestraße nunmehr dringend notwendig, hierfür einen Antrag für die kommenden Jahre zu stellen.
Herr Heitmann und Herr Grabener bedanken sich bei den Schülerinnen und Schülern des Schüleraustausches für den reibungslosen und exzellent funktionierenden Ablauf und hoffen, dass dieser Schüleraustausch ebenso wie bei den Lehrern auch bei den Schülerinnen und Schülern für wertvolle Erfahrungen, bleibende Erinnerungen und neue Freundschaften gesorgt hat. Beide würden sich sehr freuen, auch in Zukunft das Schüleraustauschprogramm mit der Katedralskole in Hamar betreuen zu können.


Quelle: Grabener, E., Schulzentrum Bördestraße, Bördestraße 10, 28717 Bremen